… eine heiße Sache:

Wie entsteht eine Glasperle?

- einen Edelstahlstab, auch Dorn genannt, überziehe ich am vorderen Ende mit einem Trennmittel, so dass ich die Perle nach der Herstellung vom Stab lösen kann.

- vor dem Brenner, ich arbeite mit einem Gas und Sauerstoffgemisch (ist heißer, als nur mit Gas), erhitze ich nun die Spitze einer Glasstange und forme dort einen kleinen Glasklumpen (Blob). Diesen wickle ich dann auf den Dorn.

- wenn das Glas dann mal auf dem Stab ist, geht die Arbeit erst los. Für viele beginnt hier der Stress! :-) Den Dorn muß ich nun ständig in der Flamme drehen, drehen und drehen. Durch diese ständige Bewegung verteilt sich das Glas gleichmäßig um den Dorn und wird so eine schöne runde Perle. Meist möchte ich aber noch mehr Glas darüber wickeln, da dafür halte ich im Hintergrund den jeweiligen Glasstab warm und drehe ihn auch in der Flamme. Wenn ich mit der Perle zufrieden bin … wann sind wir Menschen mal zufrieden … drehe ich sie im hinteren Teil der Flamme, solange ich am Glasstabende in der vorderen Flamme wieder einen Blob forme, den ich dann über die kleine Perle wickle.

- entweder ich höre dann auf, oder ich mustere noch fleißig drauf los. Mit dünngezogenen Glasstäben bzw. -fäden, auch Spaghetti genannt, mache ich vor einer reduzierten Flamme Muster auf die Perle.

- wenn man sehr geübt ist, kann man mit so einem Faden schreiben wie mit einem Stift.

- für Lufteinschlüsse steche ich dann noch z.B. in Blumenmitten mit einem Graphitstab oder Wolfram-Stab ein.

- diese Vertiefung schmelze ich nicht wieder ein sondern überfange sie mit Klarglas. Das Ganze muß nun wieder unter kontrolliertem und ständigem Drehen wieder rund gedreht werden. Ja, immer drehen und drehen … es beruhigt ungemein!

- zum Schluss drehe ich außerhalb der Flamme noch weiter, bis ich mein erstelltes Muster erkennen kann, dann ist die Oberfläche fest und ich kann die Perle im Granulat verbuddeln, so kann sie langsam abkühlen!

- gut okay, ganz das Ende war's dann noch nicht. Nach ca. 3 Stunden nehme ich die Perle heraus, klopfte sie vom Stab herunter und befreie sie von dem Trennmittel in ihrem Inneren.

Dann, je nach dem was mir gerade einfällt, verarbeite ich die Perle weiter in ein Schmuckstück oder in einen Fensterhänger, einen Anhänger oder etwas ganz Neues - oder ich lege sie einfach vorläufig in meine Schatzkiste!